Woher stammt der Name Bourbon-Vanille?
Der Name Bourbon-Vanille stammt von ihrem Anbaugebiet. Sie wird heute überwiegend auf Madagaskar und der Insel Réunion angebaut. Früher hieß die Insel Réunion Bourbon, daher hat diese Vanille ihren Namen.
Wie stellt man Bourbon Vanilleschoten her?
Bevor die Orchideenart Vanilla Planifolia ihre erste Blüte hervorbringt, vergehen drei Jahre. Von der Befruchtung der Blume bis zur Schote dauert es noch einmal etwas über ein Jahr. Der komplette Herstellungsprozess ist sehr zeitaufwendig und erfordert reine Handarbeit.
Die Orchideenblüten blühen nur 48 Stunden und sterben danach ab. In dieser Zeit muss die Bestäubung von Hand erfolgen. Hierbei öffnet man die Blüte vorsichtig mit einem Bambuswerkzeug und drückt dann vorsichtig, ohne die Blüte zu zerquetschen, die Narbe und die Staubgefäße der einzelnen Blüte aufeinander. Ab diesem Zeitpunkt benötigt die Bohne zwischen 4 und 9 Monaten, bis die Vanilleschoten vollständig ausgereift sind. Die Schote ist erntereif, wenn sich ihre Spitze von grün nach gelb ändert, jedoch noch absolut geruchlos. Erst nach dem nun beginnenden langwierigen Bearbeitungsprozess entwickelt die Schote ihr verführerisches Parfum.
Von der Ernte bis zur Schote
Direkt nach der Ernte werden die unreifen Vanilleschoten für 2-3 Minuten in einem Wasserbad mit einer Temperatur von 70 °C erwärmt. Es darf nicht heißer sein, da die Kapseln sonst aufplatzen könnten und die Ernte verloren wäre.
Im nächsten Schritt kommen sie für 2-3 Tage in Holzkisten, in die sie in Decken gewickelt sind. Hier beginnt die Fermentation und das Aroma gebende Vanillin beginnt sich zu bilden. Die Schoten werden braun, sind jedoch noch sehr ölig und prall. Anschließend werden sie über einen Zeitraum von fünf Wochen täglich für 2-3 Stunden zum Trocknen in die Sonne gelegt und danach wieder in Tücher gewickelt, um zu schwitzen. Durch den Feuchtigkeitsverlust in diesem Prozess entsteht aus etwa 4-6 kg ursprünglich grüner Vanilleschoten nur 1 kg Bourbon Vanille für den Handel.
Lagerung von Gewürzen
Die Lagerung von Vanilleschoten sollte kühl, dunkel und luftdicht verpackt erfolgen. Falls die Schoten aufgrund langer Lagerung austrocknen, können sie kurz in ein warmes Wasserbad gelegt werden, um sie wieder weich zu machen und sie einfacher verarbeiten zu können. Alternativ können die getrockneten Schoten auch gemahlen und als Pulver verwendet werden.